mfi - medizinische fachinformation Dr. Dr. med. Herbert Mück, Köln

Home ] Nach oben ] Leistungen ] Mitarbeiter ] Arbeitsmuster ] Kompetenz ] Interviews ] Referenzen ] Text-Tipps ] Foto-Tipps ]

 

 


Arbeitsmuster Presseberichte

 

Mehr einnehmen statt weniger ausgeben –
Tipps für´s Praxis-Marketing

Köln. Unter dem erdrückenden Deckel staatlicher Reglementierung haben viele Angehörige der helfenden Berufe resigniert. Müde des ständigen Kampfes an unzähligen Fronten ringen sie sich allenfalls zu einem frustrierten „Wozu überhaupt?“ durch. Ein von Pharmacia & Upjohn (Erlangen) für Nervenärzte am 19.02.2000 in Köln organisierter „Impulstag“ trat diesem Trend entgegen. Denn – so erklärte Prof. Dr. med. Jürgen Fritze (Pulheim) - „dem deutschen Gesundheitswesen mangelt es weniger an Möglichkeiten als an Motivation und Risikobereitschaft“. Zu den nur zaghaft ausgeschöpften Möglichkeiten gehört das Praxis-Marketing.

War glaubt, an Behandlungen „einsparen“ zu können, verhält sich gesamtwirtschaftlich gesehen meist sehr naiv. Denn unter dem Strich kommen Arbeitsunfähigkeit, häusliche Pflege durch Familienangehörige, Frühberentung und andere Folgen der Nichtbehandlung die Gesellschaft durchweg teuerer zu stehen. Am Beispiel der Schmerztherapie verdeutlichte Prof. Dr. Walter Zieglgänsberger (München) das Dilemma vieler moderner Therapieverfahren: Um ihre volle Wirkung zu entfalten, benötigen sie eine ausreichend lange Anwendung. Erst dann kommt es auf zellulärer Ebene zu bleibenden Veränderungen (etwa der Auslöschung des Schmerzgedächtnisses). Vor allem Gesundheitspolitiker tun sich jedoch schwer, eine oft teuere Behandlung anzuerkennen, wenn sie nicht sofort Effekte zeigt.

Wie Impulstag-Moderator Dr. med. Peter Schüler wiederholt betonte, scheint man in Deutschland vergessen zu haben, dass sich der Inhalt einer Kasse nicht nur durch eine Senkung der Ausgaben beeinflussen lässt. Mindestens genau so effizient sind zusätzliche Einnahmen. Wie der niedergelassene Arzt diesen Ansatz in seiner Praxis umsetzen kann, verriet Michael Baruch. Der bekannte Autor des Buches „Arzt im Wettbewerb“ skizzierte das Bild des „Premium-Patienten“, der aufgrund seines Alters, Einkommens oder besonderer Interessen auch als Kassenpatient bereit ist, besondere Leistungen zusätzlich zu honorieren. Solche potentiellen Premium-Patienten hat jeder niedergelassene Arzt in seinem Klientel. Ohne großen Aufwand kann er sie mit Hilfe seines Praxis-Computers herausfiltern und ihnen eine angemessene Betreuung zuteil werden lassen. Beides kostet nach Baruchs Erfahrung kaum etwas. Im Gegensatz zu anderen Leistungsanbietern haben Ärzte den Vorteil, über außergewöhnlich detaillierte Kundenprofile zu verfügen. In der freien Wirtschaft wären vergleichbare Informationen ein Vermögen wert.

Als Hauptmedium der persönlichen Betreuung empfahl Baruch schriftliche Unterlagen, die allerdings durchweg personalisiert werden sollten. Auch dies lässt sich mit Hilfe der modernen Textverarbeitung leicht realisieren und kostet lediglich einige Seiten Papier. Anstelle allgemeiner Formulare im Stil von „Lieber Patient...“ kann die gleiche Information individualisiert in Form von „Sehr geehrter Herr X, Sie fragten....“ ausgedruckt werden. Der Experte für Praxis-Marketing warnte davor, Fragen nur verbal zu beantworten. Da manche Fragen (zum Beispiel nach Adressen) immer wieder gestellt werden, können die entsprechenden Antworten als Textbausteine im Computer jederzeit zum Abruf bereit gehalten werden. Wie beim Service eines guten Hotels empfehle es sich, den Patienten vor oder nach Behandlungen anzuschreiben. Bei allen schriftlichen Stellungnahmen, die sich auf konkrete Diagnostik und Therapie beziehen, bestehe keinerlei Gefahr, dass diese als unzulässige Werbung eingestuft werden. Dennoch handelt es sich bei solchen Dokumenten um höchst wirksame Werbeträger, da sie von den Patienten oft im Bekanntenkreis als Zeichen für einen besonders engagierten Arztes herumgezeigt werden.

Letztlich sind die skizzierten Maßnahmen extrem wirtschaftlich: Denn sie steigern nicht nur die Zufriedenheit der Patienten, außerdem verbessern sie die Praxisabläufe, da gut informierte Patienten sich reibungsloser integrieren und effizienter an der Behandlung mitwirken. Alle Unterlagen lassen sich mit Hilfe des Praxis-Computers und einer preiswert zu erwerbenden Clipart-Gallerie (Grafiksammlung auf CD-ROM) relativ leicht selbst erstellen bzw. ansprechbar gestalten. Die Texte sollten gut lesbar sein und deshalb auf eine Mindestschriftgröße von 12 Punkten achten.

Vor undifferenzierter Kritik am Preisniveau deutscher Arzneimittel warnte Dr. med. Bernd Wintertaler. Der Direktor für Medizin und Wissenschaft bei Pharmacia & Upjohn wies darauf hin, dass Deutschland zumindest bei neuen Medikamenten im Vergleich zu anderen Staaten kein „Hochpreisland“ sei. Unterschiede zwischen einzelnen Nationen hätten sich bei älteren Arzneimitteln zum Beispiel durch Kursverschiebungen ergeben. Neue Arzneimittel erhielten allerdings aus preislichen Gründen in manchen Ländern keine Zulassung. Dementsprechend mögen Behandlungen dort dann billiger ausfallen. Sie sind aber kaum noch mit solchen auf höherem Standard vergleichbar und führen allenfalls zu einer Mehrklassenmedizin auf internationalem Niveau.

Der Kölner Impulstag war der erste von insgesamt drei geplanten Veranstaltungen, mit denen Pharmacia & Upjohn der sich im deutschen Gesundheitswesen ausbreitenden Lethargie und Resignation entgegenwirken will. Mit diesem Ansatz hofft das Erlanger Unternehmen, seinem ursprünglich für die hauseigenen ZNS-Präparate entwickelten Motto („Wir setzen Impulse“) auch auf gesellschaftlicher Ebene gerecht zu werden.